Personal Coaching

Veränderung vs. Gewohnheit?

Gewohnheiten sind ein ökonomisches Sparprinzip des Gehirns und äußerst hilfreich, um den Alltag zu meistern. Jedoch stellen sie genau dann Hindernisse dar, wenn Veränderungen gefordert sind. Aber auch der eigene Wunsch nach Veränderung drängt dazu, Gewohntes loszulassen. Wirksamer Wandel entsteht nicht durch automatisierte Abläufe, sondern folgt ambitioniertem Handeln. Neurowissenschaftler und Psychologe DR. VOLKER BUSCH ermutigt, in Veränderungen eine große Chance zu sehen. ¹ 

Veränderungen halten fit. Wozu die Mühe, Gewohnheiten aufzugeben? Neues Verhalten hält das Gehirn und auch den Menschen fit. Das lässt sich bei älteren Menschen beobachten, die sich ihr Leben lang auf Neues eingelassen und Veränderungen zugelassen haben. Unabhängig von der Lebensphase eines Menschen lässt sich das Leben mit Neugierde und Spontanität umarmen. Diese Haltung begrüßt Veränderung und wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus.

Gewohnheiten entstehen automatisch. Alles, was eine Person immer wieder gleich fühlt, denkt und macht, führt im Gehirn zu einer neuronalen Bahnung. Durch Wiederholungen werden die Nervenbahnen gestärkt, die beanspruchten Synapsen werden stärker und andere Synapsen werden dafür abgebaut. Jede Wiederholung trägt dazu bei, dass neues bewusst geplantes Verhalten zu altem, unbewussten und gewohntem Verhalten wird.

Gewohnheiten sind veränderbar. Dr. Volker Busch betont, dass trotz dieses Automatismus das menschliche Gehirn auf Veränderung und Wandel ausgelegt ist. Durch neues Verhalten werden andere neurologische Bahnen beansprucht als die bisherigen. Genauso wie eine neue Sportart Muskelgruppen trainiert, die vorher nicht belastet wurden. Da der Energieverbrauch für neues Verhalten höher als für Gewohntes ist, braucht es zunächst Motivation, immer Übung und oft Disziplin. Nach sechs Wochen fühlt sich eine zunächst neue Verhaltensweise schon als bekannt und gewohnt an.

Der englische Schriftsteller Francis Bacon (1561-1626) sagte: „Gewohnheit heißt die große Lenkerin des Lebens.“ ² Insofern lohnt es sich, hinderliche Gewohnheiten abzulegen und förderliche zu etablieren. Was möchten Sie in der kommenden Zeit erreichen? Welche alten Gewohnheiten unterstützen Sie dabei? Wie sehen neue Verhaltensweisen aus, die zu hilfreichen Gewohnheiten werden könnten? Ein schöner Nebeneffekt in diesem Prozess: Beim Ausprobieren von Neuem lassen sich erfrischende, wohltuende und motivierende Entdeckungen machen.


¹ Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=cGAgPfDkFTc [29.03.2021] ² Zitat: https://www.gutzitiert.de/zitat_autor_francis_bacon_thema_gewohnheit_zitat_10212.html [29.03.2021] Bildnachweis: https://pixabay.com/illustrations/network-cloud-computing-data-4851119/ [29.03.2021]