Personal Coaching

3 Tipps, um Angst zu reduzieren

Wie Sie sicherlich aus Erfahrung wissen, lähmt Angst und deshalb fühlt sie sich erst einmal negativ an. Der Neurowissenschaftler und Psychologe DR. VOLKER BUSCH macht seinen Zuhörern in seinem Podcast ‘Gehirn gehört’ Mut, keine Angst vor der Angst zu haben. Er sagt, dass Angst ein natürliches, zutiefst sinnvolles und sehr hilfreiches Grundgefühl ist. Angst macht wachsam, weil sie vor Gefahr warnt. Angst führt zu präzisem Handeln, weil sie das aufzeigt, worauf es in bestimmten Situationen ankommt. Angst ist also sowohl Signalgeber als auch Vorbereiter. Deshalb geht es darum, einen Umgang mit der Angst zu finden, so dass sie nicht lähmt, sondern motiviert. Dr. Volker Busch benennt in seinem Beitrag drei Tipps, die dabei helfen können, Ihre Angst zu reduzieren, und die ich persönlich als sehr hilfreich erachte. Zunächst sollten Sie sich eine Situation vor Augen führen, die Ihnen Angst macht.

1. Nehmen Sie die Situation an. Es gibt grundsätzliche Entwicklungen im Leben, die man nicht beeinflussen kann. Rebellion ist eine Möglichkeit, mit dieser Tatsache umzugehen. Eine Alternative zur Rebellion ist die Annahme. Eine schwere Situation radikal anzunehmen, bedeutet, ein inneres JA dazu zu finden, das Versprechen, trotz der Herausforderung weiterzugehen. Neurowissenschaftlich ist bewiesen, dass allein die Annahme einer Situation an sich schon höchst wirksam ist, um sich aus dem Klammergriff der Angst zu befreien.

2. Prüfen Sie, ob Ihre Angst berechtigt ist. Jede Angst hat ihre grundsätzliche Berechtigung im individuellen, subjektiven Empfinden. Allerdings gibt es laut Dr. Volker Busch auch übertriebene Ängste, das heißt eine unreflektierte Überdosis von Ängsten. Aus der Ferne sehen die Dinge oft schrecklicher aus, als sie in Wirklichkeit sind. Je mehr man sich ihnen nähert, umso mehr verlieren sie ihren Schrecken. Genauso ist es mit der Angst. Ängste vermehren sich im Dunkeln und werden kleiner im Licht. Wenn man sich also der Angst nähert und sie von unterschiedlichen Seiten beleuchtet, dann unterzieht man sie einer Prüfung und gelangt schließlich zu der Frage: “Ist meine Reaktion auf diese nun im Licht betrachtete Angst eigentlich noch realistisch?”

3. Finden Sie neue Perspektiven. Das menschliche Gehirn speichert eher die negativen Nachteile einer Entwicklung als ihre positiven Vorteile und gleichzeitig strebt es stetig nach einem Ausgleich dieser beiden Pole. Sind also viele negative Aspekte gespeichert, sucht das Gehirn nach positiven Aspekten. Deshalb ist es möglich, den negativen Gedanken bewusst positive entgegenzusetzen. Dabei geht es nicht darum, die negativen Aspekte eines Problems zu verschweigen und Angst zu unterdrücken, sondern dem Negativen positive Gedanken entgegenzusetzen. Wie gelingt das? Dazu ist lediglich ein Blickwechsel nötig, indem man das reale Problem aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, so dass man darin Chancen wahrnimmt. Stellen Sie sich also die Frage: Welcher Plan B kommt in Frage, sollte der gewünschte Plan A nicht klappen? Wenn dieser Perspektivwechsel gelingt, dann müssen die lähmenden Ängste den neuen kreativen Ideen der Lösungsfindung weichen.

Quelle: Podcast ‘Gehirn gehört’ von Dr. Volker Busch. Episode 4. Keine Angst vor der Angst – Wie uns der kluge Umgang mit unseren Sorgen neue Wege eröffnet. vom 03.05.2020 Online: https://www.drvolkerbusch.de/buschtrommel/podcast-gehirn-gehoert/ [22.06.2020] Bildnachweis: https://pixabay.com/photos/arch-window-lake-view-lake-view-5826002/